Elle Traveller

47° 32’ 26’’ N, 9° 51’ 50’’ O

PERSPEKTIV-WECHSEL

Von ASTRID DOIL

Der freie Blick in die satte Natur macht die „Alpenloge“ zum perfekten Ruhe- Ort. Doch das ist nicht das einzige Highlight des Allgäuer Boutiquehotels …

Inmitten einer großen Wiese auf einer der sanften Anhöhen süd­ östlich des Bodensees thront das kleine, schlichte Landhaus. Schon von außen lässt sich der beein­ druckende Rundumblick in die deutschen und österreichischen Alpen erahnen. Innen bezaubert ein besonderes Interior:
Die neun „Logen“ sind ganz unterschied­lich, aber äußerst edel eingerichtet – und nach den Himmelsrichtun­gen benannt, in die sie zeigen. „Süd­West“ etwa ist „Loge Sie­ben“, eine in hellen Farben gehal­tene Junior­Suite mit ausladenden Dachfenstern, „Nord­Ost“ eine etwas kleinere Suite mit separatem King­Size­Bedroom und 30er­Jahre­Tapeten an den Wän­den. Stilrelikte aus dieser Zeit zie­hen sich durch das gesamte Haus, das zwar ein Neubau ist, an des­sen Stelle aber bislang ein Schul­gebäude stand.

Die alten Schultafeln fügen sich jedenfalls perfekt in das Design des Boutiquehotels ein, das mit Art­déco­ Elementen, viel Holz und sattem Grün für Behaglichkeit sorgt. Der herzliche Empfang des Inha­ber­Paars tut sein Übriges, sodass man sich selbst als Kurzzeit­Gast sofort wohlfühlt. Anja Engelke und Michael Schott kommen aus der Gegend, sind aber jahrelang durch die Welt gereist, ehe sie vor zwei Jahren ihr kleines Hotel hier, im Dörfchen Scheffau, 20 Auto­minuten vom Bodensee entfernt, eröffneten. Leger soll es in ihrem Haus zugehen; auf eine ruhige Atmosphäre, Entschleunigung und Entspannung legen sie be­ sonderes Augenmerk. Ein High­light ist zum Beispiel die „Bad­stube“, der Wellnessbereich mit Panorama­Sauna und Sole­ Dampfbad. Im Spa sorgen eine „Kräuterstempel­Massage“ oder die „Allgäuer Heublumenpa­ckung“ nach einem Tag am Bo­densee, im verschneiten Tannenwald oder in einem der Skigebiete des Bregenzer Waldes für Tiefen­ entspannung. Einen ebenso sen­sationellen Blick wie im Wellness­ bereich genießt man übrigens auch einen Stock höher im Res­taurant. Dort serviert der ehe­malige „Adlon“­Koch Kai Weigand seit Kurzem regionale Zutaten auf Weltklasse­Niveau: Onsen­Ei mit Spinat und Trau­ben, Kalbsbacke mit Artischo­cken oder ein Dessert mit dunkler Schokolade, Sauerkirschen und Sechuanpfeffer. Außerdem un­vergesslich: ein geselliger Fondue­ Abend am Kamin oder ein „Kässpatzen“­Kochkurs. Kein Wunder also, dass man sich nach einem Tag mit so viel Natur­genuss und Weitblick nur noch in seine gemütliche Loge zurück­ ziehen möchte, die tiefe Stille dieses magischen Orts in sich auf­ saugen und dann einfach ganz sanft dahinschlummern …

Feels like home.